AUTMISIA
Autmisia
AUSSPRACHE: aut-mie-sie-ja│ / aʊ̯tˈmizijɑ /
Neologismus, der aut von “Autismus” und ”autistisch”, mit misia vom griechischen “misos”, was “Hass” bedeutet kombiniert.
“Autphobie” gibt es nicht. Phobien sind legitime Erkrankungen. Dies trifft in diesem Fall nicht zu. Außerdem führt den Begriff „Phobie“ zu benutzen lediglich dazu, dass anti-autistischer Ableismus legitimiert, gerechtfertigt, und entschuldigt wird. Selbst was manche „legitime“ Angst vor Autismus nennen, hat seine Wurzeln in Autmisia.
Ich habe mich dazu entschlossen, diesen Begriff zu schaffen, weil Autmisia zwar Ableismus ist, jedoch eine bestimmte Art von Ableismus, der von einer bestimmten Gruppe behinderter Menschen erlebt wird. Wir müssen dazu in der Lage sein, Autmisia spezifisch zu benennen und abzubauen.
NOMEN, feminin
[1] alles was, absichtlich oder unabsichtlich, negative Ansicht oder Schaden gegen autistische Menschen ist, oder dazu beiträgt (z.B. Diskriminierung, Segregierung, Institutionalisierung, Vorurteile, Antagonismus, Hass).
[2] anti-autistischer Ableismus.
Wie in: Diskriminierung gegen autistische Menschen ist Autmisia.
ANDERE WORTE VON AUTMISIA
autmisisch
AUSSPRACHE: aut-mie-sisch │ / aʊ̯tˈmizɪʃ /
ADJEKTIV für eine Person, die zu Autmisia beiträgt.
Wie in: Zu sagen, dass autistische Menschen nicht ganz menschlich sind, ist autmisisch.
BEISPIELE FÜR AUTMISIA
Autmisia kann sich auf vielfältige Art und Weise zeigen:
– für und über autistische Menschen hinweg sprechen
– nicht mit autistischen Menschen konsultieren und nicht auf sie hören wenn es um Autismus geht
– autistische Menschen ausgrenzen
– autistische Menschen zum Schweigen bringen
– autistische Menschen mobben
– autistische Menschen missbrauchen
– autistische Menschen institutionalisieren
– autistische Menschen in Behindertenwerkstätten segregieren
– weniger als Mindestlohn für autistische Menschen akzeptieren
– autistische Menschen in „speziellen“ Schulen segregieren
– autistische Menschen bevormunden und infantilisieren
– schädliche „Behandlungen“ wie ABA, MMS, Chelation, und Elektroschocks
– autistische Menschen töten
– Autistische Meltdowns als Wutanfälle betrachten
– Autismusorganisationen die von nicht-autistischen Menschen geleitet und dominiert werden
– autistische Menschen als Belastung betrachten
– sich darüber beschweren, wie „teuer“ es für die Gesellschaft ist, autistische Menschen zu unterstützen
– autistische Menschen für ihr autistisches Verhalten schämen und beschuldigen
– autistisches Verhalten verbieten und bestrafen
– autistische Menschen nicht einstellen
– autistischen Menschen Zugang zu Hilfsmitteln und Hilfsmaßnahmen verweigern
– sich über Hilfsmittel und Hilfsmaßnahmen für autistische Menschen lustig machen
– sich über Hilfsmittel und Hilfsmaßnahmen für autistische Menschen beschweren
– kein autistisches Kind wollen
– versuchen ein autistisches Kind (mehr) nicht-autistisch zu machen
– eigene nicht-autistische Kinder den eigenen autistischen Kindern vorziehen
– autistische Menschen anstarren und auf sie zeigen
– Zugang zu AAC und anderen alternativen Kommunikationsmethoden verweigern
– keine autismusfreundlichen Räume und Gewohnheiten schaffen
– autistischen Menschen eine offizielle Autismusdiagnose vorenthalten
– in Frage stellen ob autistische Menschen autistisch sind
– Funktionslabel
– private Momente des eigenen autistischen Kindes ohne dessen aufgeklärte Zustimmung teilen (z.B. Blogs, Bücher, Youtube Kanäle, Soziale Medien)
– Unterstützung für autistische Menschen nicht finanzieren
– Eugenik
Eine vollständige Liste wäre quasi endlos.
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